Freitag, 21. Februar 2014

Smartphone und Tablet



 Dies sind gängige Medien welche auch ein Blinder oder stark Sehbehinderter nutzt.
Aber wie?
Hierbei ist es im Gegensatz zum Arbeiten am normalen Desktop Rechner so, dass hier standartmäßig eine Sprachausgabe dabei ist. (zwar auch bei Mac Rechner)

Hier muss ich jedoch klare Grenzen ziehen.
Mein Kenntnisstand beläuft sich auf ca. 99% derjenigen die auf eine Sprachsoftware angewiesen sind benutzen ein Iphone.
Aber warum?
Apple entwickelt schon sehr lange für ihre Desktop Varianten diese Sprachausgabe Standartmäßig mit und konnten diese gut auf ihre anderen Produkte übernehmen.
Die meisten anderen mussten erst mit der Entwicklung anfangen oder waren noch nicht so ausgereift.

Ein Samsung Galaxy hat zwar auch eine Sprachausgabe standartmäßig an Bord, jedoch ist sie noch nicht so effektiv zu händeln wie die von Iphone, welche Voiceover heißt.


Aber wie kann dies nun funktionieren?
Die Fingergesten wie Sie Ihr Smartphone bedienen gibt es hier auch alle, jedoch sind diese größten Teils mit anderen Funktionen belegt. Wie Beispielsweise um die Seite zu wechseln werden sie mit einem Finger von links nach rechts streichen, wobei man mit Voiceover dies mit drei Fingern durchführen muss.

Beim schreiben hat man wie bei vielen anderen Dingen Teilweise mehrere Varianten.
Man kann den Finger auf dem Display lassen und von Buchstabe zu Buchstabe gehen und wenn der gewünschte angesagt wird lässt man den Finger los.
Oder man sucht sich den gewünschten Buchstaben und muss diesen mit einem zweiten Klick bestätigen.

Da bei der ersten Ansage des Buchstabes er nur markiert ist und mit einem weiteren klick erst bestätigt wird.

Um im Internet zu surfen oder die Apps zu bedienen, gelten wieder die gleichen Grundregeln der Barrierefreiheit.
Wenn diese eingehalten werden, kann man die App gut nutzen wie bzw. wieder zu einer Überschrift springen.
Es gibt nicht wirklich blindenspezifische Apps. Man benutzt die Selben wie jeder andere auch.
Nur ob man diese überhaupt nutzen kann hängt dann von der Programmierung bzw. der Barrierefreiheit ab.
-           Komm ich an alle Links?
-          Ist dies nur ein Bild
-          Wird mir gar nichts angesagt?
Sind die Texte oder Ereignisse überlappt und somit zwar optisch schön aber dadurch uneffektiv für blinde?
-          Sind alle Buttons, Links oder Schalter beschriftet
Dies sind nur ein paar Fragen die man sehr schnell bemerkt, wenn man eine App versucht blind zu bedienen.

Ein gutes Beispiel auf welches ich die Tage genauer eingehen werde ist die App von Xing.
Man kann die App von Xing im Großen und Ganzen relativ gut bedienen. Jedoch ist es dort so, dass man den wichtigsten Schalter zurück bzw. Hauptmenü links oben in der Ecke sieht und drücken kann.
Wenn man jedoch mit Voiceover arbeitet ist dieser zwar vorhanden, aber nur optisch. Somit hat man keine andere Chance wie die Sprache zu deaktivieren und dann im Blindflug diesen Link zu betätigen.
Hierzu wird aber mehr folgen.

Arbeiten am Computer



Wie kann man sich jetzt das Arbeiten am Computer vorstellen?

Eigentlich ist das ganz einfach. Es gibt hierzu 1 -2 Hilfsmittel.
Zum einen, einen Screamreader (Sprachausgabe) welcher den Bildschirminhalt ausliest. Und zum anderen eine Braillezeile, die das gesprochene noch in Brailleschrift (Blinden- oder Punktschrift) ausgibt. Diese Zeile gibt es in 40 oder 80 Modulen Größe. Somit kann man bis zu 80 Zeichen ansehen, somit jedoch nur einen  Zeilenausschnitt.
Diese beiden Hilfsmittel kombiniert reichen im Großen und Ganzen aus.
Natürlich kann man weiter gehen und mit einem Scanner und hierbei einer OCR Software noch weiter gehen um den Text nicht als Bild sondern als Text zu erhalten.

Aber wie funktioniert das nun wirklich am Computer o.ä..

Den Computer kann man ja bekanntlich auch ohne Maus bedienen. Und das nutzen diese Softwaren aus. Sie greifen auf eine Ebene darunter zu und somit kann man nur mit der Tastatur und Tastenkombinationen und oder Shortcuts sehr viel machen.
Sei es einfach um auf den Desktop zu springen, dort mit den Cursertasten oder den Anfangsbuchstaben zum Arbeitsplatz und dort das Selbe um in den gewünschten Ordner zu gelangen und dann die Datei zu finden.


Im Internet läuft es ähnlich.
Wenn ich die Internetseite kenne und den Aufbau weiß. So weiß ich, wie ich dort schnell hin springen kann, somit bin ich sehr schnell am Ziel und der Sehende der über die Schulter schaut kann so schnell eventuell den gesuchten Link oder ähnliches nicht finden.
Jedoch nur wenn man die Seite kennt.

Ansonsten ist es eher so, dass man auf einer fremden Internetseite länger braucht um sich zu recht zu finden oder das Ergebnis zu finden. Denn „das schnell mal einen Blick drauf werfen“ und „quer lesen“ geht leider nicht so einfach.

Der Screamreader hält sich hierbei an den Quellcode. Somit arbeitet er nicht alles von links nach rechts ab, sondern so wie die Container untereinander geschrieben wurden.
Daher kann es immer mal wieder zu Missverständnissen kommen, wenn ein sehender sagt, hier oberhalb oder neben xx steht xx.
Dies kann sein, muss aber nicht.

Wie kann man sich dann auf Seiten Orientieren?
Wenn man sich an die Richtlinien der Barrierefreiheit hält, ist schon sehr viel gemacht.
Wie? U.a.
-          eine Überschrift nicht einfach größer darzustellen, sondern sie auch als diese definieren.
Warum?
Eigentlich ganz einfach.
A) sieht es besser und strukturierter aus und man kann mittels css auch alle Überschriften gleichzeitig ändern
B) man kann mit dem Screamreader mit einer Art Shortcut von Überschrift zu Überschrift springen.
-          Bilder mit dem alt tab versehen
-          Flash vermeiden

Bedienung im Internet mit einem Screamreader:
Hierbei gibt es mehrere Arten.
-          Man kann direkt zu einem Textinhalt springen der mehr als xx Zeichen hat. (Anzahl einstellbar)
-          Überschriften
-          Eingabefelder
-          Links
-          Tabellen
-          … und noch einiges mehr

Dies soll erst einmal nur ein Einblick sein. Es gibt noch so einige mehr.

Montag, 17. Februar 2014

Über mich

 
Ich selber bin durch einen Gendefekt erblindet, in dem mein Sehnerv nicht mehr durchblutet wurde. Dies hat ca. 5-6 Monate gedauert von sehen zu, naja nicht sehen.
Jedoch ist blind nicht gleich blind.
Man gilt hier zu Lande als blind, wenn man nicht mehr wie 2 % sehen kann.
Naja, ich falle da deutlich drunter, denn es ist nicht mehr wirklich messbar. Ich kann am äussersten Augenrand noch ein wenig hell-dunkel wahrnehmen. Aber nicht wirklich mehr wie Schemen.
Dies begann Ende 2005.
Ich bin gelernter Koch. Es war mehr wie nur Leidenschaft. Ich habe für diesen Beruf gelebt.
Aber auf lange Sicht war klar, dass ich meine Ziele so in der Gastronomie nicht mehr erreichen kann.
Es geht zwar in einem kleinen Restaurant in der Küche sicher, aber dies ist nicht mein Anspruch gewesen.

Nach dem ich noch blind in der Küche stand, war klar, dass ich mich erst mal um mich selbst kümmern muss.

So kam ich erst einmal nach Würzburg in eine Blinden- und Sehbehinderteneinrichtung (BfW) in welchem ich die die Blindenschrift und weitere wichtige Dinge wie das Mobilitätstraining durchlief. Zeitgleich hatte auch der Blindenfußball Einzug in Deutschland, welchen ich dort kennenlernte und bis heute Aktiv ausführe.

In Würzburg machte ich eine Umschulung zum Fachinformatiker in Anwendungsentwicklung.
Daher glaube ich auch, dass ich weiß wie man bestimmte Dinge, sei es auf einer Homepage oder einer APP verstehe, wie Fehler entstehen und wichtiger, wie man sie ändern kann bzw. auf was man achten muss/sollte.

Da ich seit Jahren ein Projekt „neue Sporterfahrung“ begleite in welchem u.a. der Blindenfußball Ursprünglich in Schulen, jetzt in Vereinen unterrichtet wird und in dem es eine kleine Abschlussrunde gibt in welcher man vom Sport auch auf den Alltag kommt, merkte ich wie mir das Spaß macht und ich auch sah, dass man in der Aufklärung und Barrierefreiheit noch sehr viel machen kann und muss.
Daher auch sämtliche Angebote von mir und mittlerweile auch hier dieser Blog.
So viel im Querschnitt zu mir, damit Sie auch nachvollziehen können wie und warum ich auf solche Ideen komme.

Sonntag, 16. Februar 2014

Die Idee...


Hallo,

nach langen überlegen und hin und her habe ich mich entschlossen hier einen Blog zu starten.

Was will ich hier eigentlich tun und erreichen?

Ich beschäftige mich sehr mit der Barrierefreiheit. Und dies in sämtlichen Bereichen.

Sei es von Firmen deren Internetseiten oder die Apps. So wie auch mit Menschen im Alltag oder die Barrieren in der Stadt.

Ich möchte hier über diesen Blog meine Erfahrungen Preis geben welche Seiten oder Apps gut barrierefrei sind oder mit welchen ich gute Erfahrungen gemacht

habe, oder eben auch nicht.

 

Aber wie komme ich dazu dies zu machen?

Ich bin seit ende 2005 erblindet und naja, mein leben hat sich im laufe dieser Zeit auch sehr geändert. Genaueres wird irgendwie, irgendwann hier noch

kommen.

Seit langem habe ich mir die Barrierfreiheit bzw. Barrieren abbauen als Ziel oder Steckenpferd genommen und versuche hierdurch die Welt für andere Dinge

zu öffnen.

 

Wie ich am Computer dies hier alles bewerkstelligen kann wird noch in einem weiteren Beitrag genauer erläutert.

Also dann. Los ans Werk.

Wenn jemand das hier liest und sich vielleicht Gedanken dazu macht, kann dies ruhig hier äußern oder wenn gar jemand Interesse an mehr hat, einfach melden.

Ebenso werden auch Nachfragen an Tests gerne entgegen genommen werden.

Gruß